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Großartige Nachrichten für Bad Segeberg – Wollspinnerei Blunck erhält 600.000 Euro vom Bund!

Pressemitteilungen

19.05.2021

Vor der Wollspinnerei Blunck mit dem Vereinsvorsitzenden Thomas Krüger, Anne-Katrin John, 2. Vorsitzende und geborene Blunck, und Franz Thönnes (v.l.n.r.) (Foto: Detlev Schluck)

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am 19. Mai 2021 eine neue Tranche des seit 2008 erfolgreichen Denkmalschutzsonderprogramms beschlossen, das erstmalig mit insgesamt 70 Mio. Euro ausgestattet ist, womit jetzt bundesweit 319 Projekte gefördert werden -  die Konkurrenz um diese Bundesmittel war mit über 600 Anträgen für Gesamtinvestitionen von rund 158 Mio. Euro wieder enorm groß. Deswegen wird die Freude bei den Unterstützern des Projektes der Wollspinnerei Blunck zu Recht besonders groß sein, weil 600.000 Euro davon allein nach Bad Segeberg für die Sanierung der 1852 errichteten Wollspinnerei Blunck fließen werden. Bettina Hagedorn, die seit 2002 Mitglied im Haushaltsausschuss war und dort seit März 2018 als parlamentarische Staatssekretärin im Finanzministerium die Regierung vertritt, freut sich über diese vom Förderverein und seinen Unterstützern dringend ersehnte Förderzusage aus Berlin:

„Diese 600.000 Euro aus Berlin sind der endgültige ‚Startschuss‘ für die bauliche Grundinstandsetzung der ehemaligen Wollspinnerei Blunck, an der einerseits umfangreicher Sanierungsbedarf besteht und die andererseits ein historisches ‚Juwel‘ mit ihrem beeindruckenden funktionsfähigen Maschinenpark darstellt. Mit dieser Förderzusage aus Berlin kann – wie in der Machbarkeitsstudie für die Umgestaltung in ein Industrie-Museum dargestellt – der Förderverein der Wollspinnerei um den Vorsitzenden Thomas Krüger und sein ‚Team‘ mit Unterstützung meines ehemaligen Bundestagskollegen Franz Thönnes jetzt den Umbau schrittweise in Angriff nehmen und mit neuem ‚Rückenwind‘ die erforderliche Ko-Finanzierung von ebenfalls 600.000 Euro durch mögliche Zuschüsse von Stadt, Kreis und Land sowie durch Stiftungen und Spender stemmen, denn die Förderung aus Berlin entspricht erst der Hälfte der Summe, die für den 1. Bauabschnitt erforderlich sein wird. Bei meinem mehrstündigen Besuch am 15. Mai 2021 in der Wollspinnerei in Bad Segeberg konnte ich mich ´live´ von den faszinierenden Maschinen – bis heute alle voll funktionstüchtig! – und dem zukunftsweisenden Konzept für ein modernes und erlebbares Industriemuseum überzeugen. Über Generationen wurde hier Roh-Wolle angeliefert, gewaschen, gesponnen, gefärbt und z.B. zu Wollstrümpfen, Jacken und Schals verarbeitet: selbst die alte Wolle lagert noch – teils verkaufsgerecht verpackt – in den Regalen und Kartons.“

Foto: Detlev Schluck

Seit 2008 bemüht sich der Förderverein, das gesamte Ensemble der Wollspinnerei, das er 2020 für 135.000 Euro von der Familie Blunck erworben hat, zu bewahren und als Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ziel ist es, nach der Sanierung eventuell schon 2023 eine Dauerausstellung zu entwickeln und 2024 ein neugestaltetes Museum ´Wollspinnerei Blunck´ zu eröffnen.

Bettina Hagedorn weiter: „Seit 2012 wird schon im dem ehemaligen Ladengeschäft der Wollspinnerei im Vordergebäude das Restaurant ´Café Spindel´ von den Segeberger Wohn- und Werkstätten betrieben, in dem Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenarbeiten. Das Industriemuseum und dieses großartige Café werden sich künftig perfekt ergänzen und zusammen ein tolles Ausflugsziel für Familien, Industrie- und Handwerksbegeisterte und Schulklassen bilden. Für die Sanierung wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg und freue mich jetzt schon auf meine Baustellenbesuche und die Wiedereröffnung!“

(Foto: Detlev Schluck)

Hintergrund: Die Wollspinnerei Blunck (Backsteinstruktur) wurde 1852 durch Joachim Christian Blunck gegründet/gebaut und bis 2004 nach Bedarf ständig umgebaut und angepasst. Auf 1.330 m² wird eine über 150-jährige Produktions- und Arbeitsgeschichte im Familienbetrieb zur Herstellung von Wolle durch Verarbeitung von einheimischer, langfaseriger, grober Rohwolle und deren Lagerung (zeitweilig auch Fertigung von Kleidungsstücken) als Beispiel für frühindustrielle Produktionsstätten mit 20-30 Beschäftigten erlebbar. Das Gebäudeensemble mit den mehr als 80 Jahre alten funktionsfähigen Maschinen ist ein Industriedenkmal besonderer Art.