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Praktikant Nils Binder

Allgemein

Am 17. Februar war startete mein Praktikum im Bundestag in Berlin. Die erste Hürde: Zutritt verschaffen zum Paul-Löbe-Haus. Das beeindruckende Bauwerk, hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, schließlich wurde es mein Arbeitsplatz für die nächsten sechs Wochen.

Als Student der Politikwissenschaften meint man natürlich zu wissen, was einen erwartet im Deutschen Bundestag. Plenum, Ausschüsse, Sitzungen – das politische Tagesgeschäft. Jedoch steckt mehr dahinter, als man von außen beobachten kann. Die Arbeit vieler hundert Angestellter in den Büros der Abgeordneten, den Fraktionen, der Bundestagsverwaltung und ihrer „Infrastruktur“. Alles in allem ein riesiger Komplex bestehend aus dem Reichstagsgebäude, dem Paul-Löbe-Haus, dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus und dem Jakob-Kaiser-Haus, indem man sich durchaus verlaufen kann - wie ich an meinem zweiten Tag selbst erfahren musste.

Meine Erwartungen waren hoch – und sie wurden erfüllt. Als Praktikant im Büro von Bettina Hagedorn, erhält man Einblicke in den politischen Alltag einer Abgeordneten, aber eben nicht nur in den Teil, den man als offiziellen Arbeitsbereich von Abgeordneten aus den Medien kennt, sondern auch in die Bereiche, die weniger öffentlich stattfinden. So zum Beispiel durch die Treffen der Parlamentarischen Linken, dem linken „Flügel“ der SPD Bundestagsfraktion, oder der Landesgruppe Schleswig-Holstein. Die Einblicke ermöglichen, viel theoretisches Wissen aus dem Studium mit „Leben“ zu füllen und einen eigenen, persönlichen Bezug zu den Entscheidungsprozessen in der Bundespolitik herzustellen.

Großen Anteil an dem – meiner Meinung nach – erfolgreichen Praktikum hatten die Mitarbeiter von Bettina Hagedorn. Ohne Anlaufschwierigkeiten fühlte ich mich sofort integriert und konnte eigene Aufgaben übernehmen, wohlwissend, dass ich mich bei Problemen und Fragen an jeden meiner neuen Kollegen wenden konnte. Unter Gesine Wenzels „Federführung“ fand ich mich in den Bürostrukturen schnell zurecht und so wurden die ersten beiden Wochen, die praktischerweise sitzungsfrei waren, sehr lehrreich und bereiteten mich darauf vor, ab der 3. Woche alle Mitarbeiter in ihren Tätigkeiten zu unterstützen.

Über die Wochen hinweg wurden mir von allen Mitarbeitern Aufgaben übertragen. Das Spektrum der Aufgaben reichte dabei vom obligatorischen Kopieren über die Beantwortung von Bürgerbriefen, der Betreuung von Besuchergruppen bis hin zu Recherchearbeiten im Auftrag der beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter Jana Steinert und Arne Pannen. Die Tätigkeiten waren vielseitig, meistens spannend, oft lehrreich und immer sinnvoll.

Neben der Tätigkeit im Büro, liegt der Reiz an einem Praktikum im Bundestag selbstverständlich am Zugang zu den Veranstaltungen, die außerhalb der Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit stattfinden. Man hat nicht nur die Möglichkeiten Ausschüsse oder Plenumsdiskussionen live mitzuerleben sondern kann auch die vielen anderen Veranstaltungen, wie Diskussionen über Obamas Außenpolitik oder Gesprächskreise zur Situation im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan, besuchen.

Das Praktikum hat sich als sehr lohnend herausgestellt. Nicht nur wegen dem Lerneffekt der Arbeit selbst, sondern vor allem wegen den neuen Perspektiven die man erhält. Wie funktioniert das politische Tagesgeschäft? Welches Wissen und welche Fähigkeiten aus dem Studium sind – in diesem Bereich – anwendbar und wertvoll? Die Antwort auf diese Fragen erhält man durch ein Praktikum im Bundestag!